KR-091
Beschreibung
Aus den großblättrigen, graubehaarten Rosetten schiebt sich im zweiten Jahr nach der Aussat der beeindruckende, lange haltbare Blütenstand empor. Eine attraktive Steppengestalt, die sich auf sonnigen, offenen Böden, am liebsten im Schotter auch gerne selbst aussät. Das typische Muskateller-Aroma ist eine Mischung aus Vanille und Balsam und sitzt v.a. in den schillernden Blütenhüllblättern. Diese sind getrocknet gut geeignet für Dufschalen und Potpourris, da sich auch andere Duftnoten binden. Frische Blüten dekorieren Salate und die jungen Laubblätter verwendet man besonders in Frankreich zur Weinaromatisierung oder gibt sie an Beignets. Als Hausmittel wirksam sind fast alle Pflanzenteile: die schleimhaltigen Samen helfen aufgequollen bei Fremdkörpern im Auge und bei Geschwüren. Innerliche Anwendung von Blätter- und Blüten-Aufgüssen sind in der Naturheilkunde bekannt gegen Erbrechen, bei Appetitlosigkeit und Menstruationsbeschwerden.
Zur Gattung: Frische, möglichst junge Salbeiblätter sind ein hervoragendes Gewürz und es gibt in einigen Ländern Spezialzubereitungen, z.B. als Salbeibutter oder mit Kalbfleisch in Italien (Saltimbocca), mit Gans oder Aal in Nordeuropa, als 'Müsliblätter' in der Schweiz, etc. Auch aus naturheilkundlicher Sicht ist Salbei sehr vielseitig und hilft innerlich bei Verdauungstörungen, Blähungen und Leberbeschwerden. Im Übermaß oder zu lange eingenommen ist er allerdings schädlich - Schwangere und Magenempindliche dürfen ihn nicht benutzen. Dafür hilft Salbeitee aber beim Abstillen und in kurzfristig höherer Dosierung bei übermäßigem Schwitzen. Äußerlich ist seine vorzügliche Wirkung bei Hals- und Zahnfleischentzündungen bekannt. Gekaufter Salbeitee schmeckt leider ziemlich bitter - wir trocknen selbst möglichst nur junge Blätter und lassen sie ganz, dann wird der Aufguß viel heller und gar nicht so bitter! Eine zeitsparende Alternative bei Halsweh oder wundem Zahnfleisch ist auch das Kauen frischgepflückter Salbeiblätter.
Lat. Name: Salvia sclarea